Mit verschiedenen Maßnahmen können erfahrene Rheumatologen herausfinden, ob Morbus Bechterew die Ursache der Beschwerden ist.
Wie beweglich sind die Patienten?
Beim Schober-Zeichen überprüfen Ärzte die Funktion der Lendenwirbelsäule. Dabei beugen sich die Patienten nach vorne – eine Einschränkung spricht für Morbus Bechterew. Auch der Finger-Boden-Abstand bei maximaler Rumpfbeugung und der Kopf-Wand-Abstand, wenn die Patienten mit dem Rücken an der Wand stehen, sind wichtige Instrumente. Hinzu kommen Messungen zur Differenz des Brustumfangs, die beim Aus- und Ausatmen entsteht, sowie der Winkel, in dem sich der Kopf noch drehen lässt.
Beschwerden durch Fragebögen erfassen
Eine weiteres wichtiges Instrument sind Fragebögen, anhand derer die Patienten subjektiv einschätzen, wie schwer der Morbus Bechterew bei ihnen ausfällt. Beim „Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index“, kurz BASDAI, beantworten Betroffene beispielsweise Fragen dazu, wie ausgeprägt die Symptome aktuell sind. Andere Fragen zielen darauf ab zu ermitteln, wie sehr Morbus Bechterew den Alltag einschränkt und wie der Gesundheitszustand allgemein ist.
Röntgen und Magnetresonanztomografie (MRT)
Eine Magnetresonanztomografie (MRT) zeigt Ärzten frühe Krankheitszeichen wie Entzündungen an den Iliosakralgelenken im Beckenbereich. Verknöcherte Strukturen an der Wirbelsäule, beispielsweise zwischen den Wirbelkörpern und an den Bändern, lassen sich auf Röntgenbildern erkennen. Anhand der Aufnahmen können Ärzte zudem messen, wie stark die Wirbelsäule verkrümmt ist.
Blutuntersuchung entlarvt Entzündungen
Darüber hinaus nehmen Ärzte in der Regel eine Blutprobe. Bestimmte Blutwerte zeigen, dass im Körper Entzündungsreaktionen stattfinden – und weisen damit auf einen Morbus Bechterew hin. Ein weiteres Indiz im Blut ist ein spezielles Körpereiweiß, das Humane Leukozyten Antigen B27 (HLA-B27). Zwar trägt dieses Eiweiß auch manch ein Gesunder im Blut – aber eben auch mehr als 90 Prozent der Morbus Bechterew-Patienten.